Interkommunale Hochwasserschutzkooperation Erft

Auf Initiative des Erftverbandes wurde im Juni 2022 eine interkommunale Hochwasserschutzkooperation gegründet.  Gründungsmitglieder waren zunächst die stark von der Unwetterkatastrophe 2021 betroffenen Kommunen und Kreise im mittleren und südlichen Erft-Einzugsgebiet. Rheinbach gehört zu den Gründungsmitgliedern.

hws Erft

Ziel der Kooperation ist es, das Hochwasserrisiko in den Mitgliedskommunen zu reduzieren.  Dafür müssen kommunale Hochwasserschutzkonzpete erstellt und kommunenübergreifend abgestimmt werden.

Der Erftverband, beschäftigt sich, neben der Geschäftsführung der Kooperation, im Wesentlichen mit den Kernthemen Hochwasserrückhaltebecken und natürliche Retention der Gewässer und Auen und der Ermittlung der Schadenspotenziale. 

Zur Ermittlung neuer Standorte für Hochwasserrückhaltebecken wurde durch den Erftverband bereits eine Retentionsraumanalyse für das südliche bis mittlere Einzugsgebiet der Erft durchgeführt. Die so ermittelten, potenziellen Standorte wurden zudem weiter analysiert und durch eine Vorauswahl auf etwa 50 mögliche Standorte reduziert. Diese, noch nicht finale, Vorauswahl wird in Form von Szenarien diverser Beckenkombinationen mittels hydrologischer Modellierung weiter untersucht und hinsichtlich der Wirksamkeit für den Hochwasserschutz analysiert. Durch eine parallel laufende Restriktionsanalyse sollen Standorte, welche auf Grund ihrer Lage oder anderer Randbedingungen nicht planbar sind, aussortiert werden.

Darüber hinaus fand ein Abstimmungsgespräch zwischen dem Erftverband und den Kommunen im oberen Einzugsgebiet der Swist statt, bei dem weitere Untersuchungspunkte definiert wurden. Ziel ist möglichst Retentionsräume zu identifizieren, mit denen der Abfluss der Swist über die Gemeindegrenzen hinaus reduziert werden kann.

 

In Bezug auf die natürliche Retention der Gewässer und Auen werden sämtliche Maßnahmen zusammengefasst, welche durch Gewässerrenaturierung und der Rückgewinnung von Überschwemmungsgebieten umgesetzt werden können. Ziel dieser Maßnahmen wird es sein, ergänzend zu den bestehenden und neuen Rückhaltebecken den natürlichen Rückhalt in der Fläche zu verstärken und Auengebiete zu reaktivieren.

Der Erftverband übernimmt die interkommunale  Betrachtung von Hochwasserrisiken. Im Kontext der Ermittlung neuer Bemessungsgrundlagen der Bezirksregierung Köln wird kontinuierlich mit den zuständigen Behörden abgestimmt, welche Grundlagen zur Beurteilung von Schadenspotenzialen und damit zur Wirksamkeit und Kosten-Nutzen Effizienz geplanter Hochwasserschutzmaßnahmen herangezogen werden.