Stadt Rheinbach plant umfangreiche Energiesparmaßnahmen im öffentlichen Bereich

Deutschland befindet sich in einer sich zuspitzenden Energiekrise. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, hat die Bundesregierung nicht nur zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Energieabhängigkeit von Russland zu verringern und die Energieversorgung auf eine breitere Basis zu stellen, sondern auch zum Energiesparen aufgerufen. Die Stadt Rheinbach hat dazu eine Reihe von Einsparmöglichkeiten im öffentlichen Bereich identifiziert und dem Haupt- und Finanzausschuss in seiner Sitzung am 22.08.2022 vorgestellt. Die Ausschussmitglieder folgten den Empfehlungen der Stadtverwaltung und beschlossen die folgenden Maßnahmen, die ab 23. August 2022 sukzessive umgesetzt werden:

Weitreichende Energieeinsparmaßnahmen

Auf dem gesamten Stadtgebiet werden die öffentlichen Springbrunnen ausgeschaltet. Dadurch lassen sich jährlich 6.000 kWh einsparen. Auch auf die Illumination von Bauwerken und dekorative Beleuchtung an Plätzen sowie die präventive Beleuchtung am Sportplatz „Oberdress“ wird zukünftig verzichtet. Außerdem wird die Beleuchtung der Zuwegung und entlang der Sportplätze „Wormersdorf“ und „Flerzheim“ durch das Ausschalten während der Nachtstunden (zwischen 22.00 Uhr und 5:00 Uhr) reduziert. Diese Maßnahmen erzielen ein Einsparpotential von ca. 16.000 kWh pro Jahr.

Darüber hinaus werden Einsparmaßnahmen bei der Straßenbeleuchtung wirksam. So wird die Beleuchtung der Zuwegung zum städtischen Betriebshof/ Wasserwerk und den Friedhöfen „Waldfriedhof“ und „Niederdrees“ in den Nachtstunden, zwischen 22:00 Uhr und 5:00 Uhr, ausgeschaltet. Gleiches gilt für die Fußweg-Beleuchtung zwischen Notunterkunft „Schornbusch“ und Kreisverkehrsplatz „Münstereifeler Straße“ sowie die Beleuchtung des Parkplatzes „Am neuen Wasserwerk“. Die Brennzeit der Beleuchtung im Freizeitpark wird um weitere Stunden reduziert. Komplett ausgeschaltet wird die Beleuchtung außer Orts (Rad-/ Gehweg Ölmühlenweg, zwischen Neukirchener Weg und Forsthaus) sowie am Kreisverkehrsplatz L493/ „Münstereifeler Straße“. Die in den Wohngebieten installierten Siteco-LED-Leuchten mit Dimmfunktion sollen noch stärker gedimmt werden. Das Mindestmaß an Helligkeit zur Gewährung der Verkehrssicherheit und des Sicherheitsgefühls der Bürger*innen wird dabei berücksichtigt.

Durch die oben genannten Maßnahmen im Bereich der Straßenbeleuchtung lassen sich insgesamt ca. 45.000 kWh/ jährlich einsparen.

Alle beschlossenen Maßnahmen gelten längstens für zwei Jahre.

Maßnahmen im Bereich Bevölkerungs- und Katastrophenschutz

Die Flutkatastrophe in 2021 hat aufgezeigt, dass der Bevölkerungs- und Katastrophenschutz einen höheren Stellenwert bei Bund, Ländern und Kommunen erhalten muss. Die aktuelle Energiekrise verstärkt diese Notwendigkeit.

Die Stadt Rheinbach hat im Juli 2022 nicht nur einen Experten für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz eingestellt, sondern auch eine Steuerungsgruppe „Energiekrise“ eingerichtet. Diese nimmt regelmäßig eine dienststellenübergreifende Beurteilung der Lage vor und steht im kontinuierlichen Austausch mit dem Rhein-Sieg-Kreis sowie den Versorgern e-regio und westnetz/westenergie. Neben der Planung und Vorbereitung von Energiesparmaßnahmen, hat die Steuerungsgruppe bereits zahlreiche Maßnahmen zur Krisenvorsorge und zum Bevölkerungsschutz in die Wege geleitet. Mit einer Dringlichkeitsentscheidung wurden im Haupt- und Finanzausschuss zwei weitere wichtige Maßnahmen beschlossen. Zur Bevorratung von Heizmitteln für städtische Liegenschaften sollen bis zu 375 Tonnen Holzpellets beschafft sowie Container für die Lagerung der Holzpellets angemietet werden, um die Beheizung während der anstehenden Heizperiode zu gewährleisten. Auch die Anschaffung eines größeren Notstromaggregats zur Versorgung der Stadtverwaltung (vorrangig für den Betriebshof und das Wasserwerk) wurde beschlossen. Als Maßnahme der Krisenvorsorge stimmten die Ausschussmitglieder auch der Vergabe zur Beschaffung von mobilen Ölheizungen für die Notbeheizung von städtischen Liegenschaften und einer mobilen Heizzentrale (ölbefeuert) zur Versorgung der Flüchtlingsunterkunft Schornbuschweg zu.

Auch die Bürger*innen können ihren Teil beitragen und zuhause Energie sparen. Tipps dazu hat das Bundesministerium für Wirtschaft unter energiewechsel.de/presse bereitgestellt. Alle Rheinbacherinnen und Rheinbacher sollten zudem eigenverantwortlich für Notfälle vorsorgen. Empfehlungen dazu findet man auf der Website der Stadt Rheinbach

Bevölkerungsschutz - vorbereitet sein