Rheinbach am dritten Jahrestag der Unwetterkatastrophe vom 14. Juli 2021

Deutliche Fortschritte beim Hochwasser- und Starkregenschutz

• Bevölkerungsschutz und Krisenresilienz wurden verbessert
• Wiederaufbauprojekte gehen voran – Kosten steigen deutlich

Am dritten Jahrestag nach der Unwetterkatastrophe vom 14. Juli 2021 hat Rheinbach beim Hochwasser- und Starkregenschutz, dem Bevölkerungsschutz und der Krisenresilienz weitere Meilensteine erreicht und ist nicht zuletzt bei dem Wiederaufbau ein gutes Stück auf dem langen Weg vorangekommen.

„Der Jahrestag lässt uns in Erinnerung rufen, wie viel Hilfe die Stadt in ihren schwersten Stunden nach dem Ende des 2. Weltkriegs erfahren hat. Die Menschen haben zusammengehalten, sich gegenseitig unterstützt und umgehend auf den Weg gemacht, unsere Stadt und das eigene zu Hause wiederaufzubauen. Der 14. Juli ist aber auch der Tag, an dem wir Menschen verloren haben, die plötzlich, unverschuldet und auf tragische Weise aus dem Leben gerissen wurden. Dies macht uns auch heute noch tief betroffen“, erklärt Bürgermeister Ludger Banken.

Maßnahmen zum Hochwasser- und Starkregenschutz

Die Unwetterkatastrophe vom 14. Juli 2021 wurde durch ein überregionales, auch in seiner Intensität nur schwer vorhersehbares Starkregenereignis verursacht. Zur besseren Vorsorge gegen künftige Starkregenereignisse bedarf es einer Analyse der Wirkungen von Starkregen auf Flächen und Gewässer, die zu Hochwasser führen.
Den Hochwasserschutz zu optimieren und große Schäden durch Überschwemmungen bei möglichen Starkregenereignissen zu vermeiden, sind für Bürgermeister Ludger Banken und die Stadtverwaltung seit der Flutkatastrophe im Juli 2021 Aufgaben von höchster Priorität.

Entwicklung eines Starkregen- und Hochwasserschutzkonzeptes

Die Kommunal Agentur NRW wurde von der Stadt Rheinbach beauftragt, ein Starkregen- und Hochwasserschutzkonzept zu entwickeln. In diesem Zusammenhang wurden Starkregengefahrenkarten erarbeitet, die einen wichtigen Meilenstein für den Starkregenschutz in Rheinbach darstellen. Das Kartenwerk ist seit Ende Oktober 2023 online für die Öffentlichkeit einsehbar. Über die Karte sind die maximalen Wassertiefen im gesamten Gewässereinzugsgebiet der Stadt Rheinbach für ein hundertjähriges Starkregenereignis dargestellt.
Um möglichst viele Daten zu sammeln, waren auch die Bürger*innen aufgerufen, ihre Erfahrungen über eine Onlinebeteiligung mitzuteilen. Insgesamt wurden rund 750 Einträge in einer Web-App vorgenommen.

Die Eintragungen tragen zur Plausibilisierung der Überflutungs- bzw. Modellberechnungen bei und unterstützen die Erarbeitung konkreter Maßnahmen in Bezug auf

• Beratung im Bereich Objektschutz sowie Informations- und Verhaltensvorsorge
• Gewässerunterhaltung und Durchlasskontrolle
• Identifikation von Retentionsflächen und baulichen Maßnahmen für einen verbesserten Überflutungsschutz.

Für die Starkregengefahrenkarten werden für das gesamte Stadtgebiet digitale Abflussmodelle erstellt und Simulationen mit verschiedenen definierten Regenereignissen durchgeführt.

Workshops und Gewässerbegehungen in den Gewässereinzugsgebieten

Von September 2023 bis Februar 2024 waren interessierte Bürger*innen zu einer Reihe von Workshops eingeladen. Diese waren nach den Gewässereinzugsgebieten Rheinbach-West, Rheinbach-Ost, Höhenorte, Schiefelsbach, Swist und Wormersdorf aufgeteilt. Ergänzend hat ein Workshop für die Landwirtschaft stattgefunden.

In den Workshops wurden vergangene Ereignisse aufgearbeitet und Maßnahmenideen von den Teilnehmenden aufgenommen. Nach dieser intensiven Phase der Bürgerbeteiligung folgten Anfang 2024 entsprechende Gewässerbegehungen, zu denen die Stadt Rheinbach alle Interessierte für ihr Gewässereinzugsgebiet herzlich eingeladen hatte.

Die Einbindung der Bürger*innen in diesen Prozess war von zentraler Bedeutung, denn sie bot eine weitere Gelegenheit, sich aktiv in die Entwicklung eines effektiven Rheinbacher Hochwasserschutzkonzeptes einzubringen und mögliche Maßnahmen des Hochwasser- und Starkregenschutzes vor Ort zu erörtern.

Entwicklung eines Starkregen- und Hochwasserschutzkonzeptes

Das Starkregen- und Hochwasserschutzkonzept wird schließlich auf Grundlage aller Analysen und Datensammlungen ausgearbeitet. Hierzu hat die Stadt Rheinbach das Büro BCE Björnsen beratende Ingenieure beauftragt. Die Erarbeitung des Konzeptes wird vom Land NRW gefördert. Nach der Reihe der Workshops und Gewässerbegehungen steht nun eine Auswertung möglicher Maßnahmen an. Hierbei werden auch Gewässerdaten der Bezirksregierung Köln berücksichtigt, die Aufmaße und Kennzahlen liefern. Für Anfang 2025 ist eine weitere Serie von Workshops geplant, bei denen die Maßnahmen vor Ort vorgestellt werden. Ziel ist es, das Starkregen- und Hochwasserschutzkonzept bis Mitte 2025 den Gremien und der Öffentlichkeit vorzustellen.

Kommunale Maßnahmen zum Hochwasser- und Starkregenschutz

Unabhängig davon plant die Stadt Rheinbach zusätzliche Maßnahmen, die den Hochwasser- und Starkregenschutz verbessern.

Hierzu zählt auch die natürliche Retention der Gewässer und Auen. Durch Gewässerrenaturierung und die Rückgewinnung von Überschwemmungsgebieten soll ergänzend zu den bestehenden und neuen Rückhaltebecken, der natürliche Rückhalt in der Fläche verstärkt werden.

Die Anschaffung eines mobilen Hochwasserschutzsystems ist ein weiterer wichtiger Baustein, um bei zukünftigen Unwetterereignissen besser gewappnet zu sein. Die Stadt Rheinbach hat im Frühjahr weitere Elemente nachgeordert und verfügt nunmehr über 41 Einzelelemente mit zwei unterschiedlichen Rückhaltehöhen von 66 bzw. 81 cm und einer Gesamtlänge von rund 500 Metern.

An der Hirschmannstraße im Rodderfeld werden zwei Elemente des mobilen Schutzes dauerhaft gelagert. Dieser Schutz ergänzt die bauliche Maßnahme aus 2023. Im März fand eine Einweisung für die Anwohner*innen im Rodderfeld statt, die im Bedarfsfall den Mobilen Hochwasserschutz an der Einmündung in die L 493 selbständig errichten können.

Vor der Ortschaft Ramershoven wurde ein Erdwall errichtet, der bei Starkregenereignissen das Eindringen von Oberflächenwasser in die Ortslage verhindert.

Umfangreiche Maßnahmen werden derzeit in der Ortschaft Wormersdorf durchgeführt. Im Rahmen der Kanalsanierung werden Dimensionsvergrößerungen in der Brückenhofstraße vorgenommen, leistungsfähigere Kanalstraßeneinläufe und ein Notüberlauf des Stauraumkanals eingebaut. In diesem Zusammenhang werden auch sogenannte Straßenrampen im oberen Zufahrtsbereich der Kannenbäckerstraße eingerichtet. 

Am Ahrweg wird ein Rückhaltebecken vorgesehen, um abfließendes Niederschlagswasser von den Wiesenflächen in Richtung Ortslage zu verzögern, ehe es in den Kanal abgeleitet wird. 

In der Latzstraße wird abfließendes Wasser durch eine Verwallung der Gärten in das Rückhaltebecken geleitet. 

In der Tomberger Straße werden weitere Straßenrampen das Eindringen von Oberflächenwasser in die Seitenstraßen verhindern und dieses über eine Zulaufrinne in die Freifläche am Schützenplatz geführt. 

Darüber hinaus werden zusätzliche Straßenabläufe und Entwässerungsrinnen in der Ortslage verbaut, damit Oberflächenwasser zügig abfließen kann. Schließlich wird auch der Steigerbach in seiner Aufnahmekapazität ertüchtigt, indem sein Profil verbreitert und über einen herzustellenden Damm ein Überlaufen erschwert wird. Die Kosten für diese präventiven Maßnahmen werden auf 1,6 Mio. € beziffert.

Um kurzfristig auf drohende Unwetterereignisse reagieren zu können, hält der Betriebshof ständig einen Bestand von 2.000 Sandsäcken vor. Zu diesem Zweck wurde eine entsprechende Befüllungsmaschine beschafft.

 

Interkommunaler Hochwasserschutz

Die Stadt Rheinbach kooperiert beim interkommunalen Hochwasserschutz mit 15 weiteren Kommunen, drei Kreisen im Einzugsgebiet der oberen und mittleren Erft gemeinsam mit dem Erftverband 

hws-kooperation.erftverband.de.

Zur Ermittlung neuer Standorte für Hochwasserrückhaltebecken wurde durch den Erftverband bereits eine Retentionsraumanalyse für das südliche bis mittlere Einzugsgebiet der Erft durchgeführt. Die so ermittelten, potenziellen Standorte wurden zudem weiter analysiert und durch eine Vorauswahl auf etwa 50 mögliche Standorte reduziert. Diese, noch nicht finale, Vorauswahl wird in Form von Szenarien diverser Beckenkombinationen mittels hydrologischer Modellierung weiter untersucht und hinsichtlich der Wirksamkeit für den Hochwasserschutz analysiert. Durch eine parallel laufende Restriktionsanalyse sollen Standorte, welche auf Grund ihrer Lage oder anderer Randbedingungen nicht planbar sind, aussortiert werden. Darüber hinaus fand ein Abstimmungsgespräch zwischen dem Erftverband und den Kommunen im oberen Einzugsgebiet der Swist statt, bei dem weitere Untersuchungspunkte definiert wurden. Ziel ist, mögliche Retentionsräume zu identifizieren, mit denen der Abfluss der Swist über die Gemeindegrenzen hinaus reduziert werden kann.

Unter dem Motto „Gemeinsam stark“ – richtet die Stadt Rheinbach zusammen mit den Kommunen der Region Rhein-Voreifel am 28. September 2024 von 10 bis 16 Uhr einen weiteren Aktionstag zum Thema Starkregen- und Hochwasserschutz in der Stadthalle Rheinbach aus. Dieser dient insbesondere auch dem Informationsbedürfnis der Menschen, das Risiko und mögliche Gefahren für das eigene Haus einzuschätzen, um geeignete Schutz- und Vorsorgemaßnahmen zu treffen.

 

Bevölkerungsschutz und Krisenresilienz

Nicht nur die zunehmenden Extremwetterereignisse haben zu einem gesteigerten Sicherheitsbedürfnis in der Bevölkerung geführt. Großräumige Schadensereignisse binden die vorhandenen Einsatzkräfte und stellen diese vor immer größere Herausforderungen.

 

Einrichtung von Selbsthilfe-Standorten und Notfallmeldestellen

Deshalb hat die Stadt Rheinbach im Rahmen ihres Resilienzkonzeptes der Information und Beratung der Bevölkerung zur Selbsthilfe im Falle von persönlicher Betroffenheit einen hohen Stellenwert eingeräumt und in allen Rheinbacher Ortschaften und in der Kernstadt sogenannte Selbsthilfe-Standorte eingerichtet. Diese dienen im Krisen- oder Katastrophenfall den Menschen dazu, sich gegenseitig zu unterstützen und ermöglichen es den Gemeinschaften, sich in solchen Situationen zu organisieren und Maßnahmen zu koordinieren, die außerhalb des üblichen Aufgabengebiets von Feuerwehr und Verwaltung liegen. Selbsthilfe-Standorte verfügen über eine Notstromversorgung, Licht und Wärme und bieten außerdem gesicherte behördliche Informationen.
Die ebenfalls im ganzen Stadtgebiet vorhandenen Notfall-Meldestellen in den Feuerwehrgerätehäusern gewährleisten für Rheinbacher*innen im Krisenfall die Möglichkeit einen Notruf abzusetzen Erste-Hilfe und gesicherte behördliche Informationen zu erhalten.

Derzeit produziert die Stadt Rheinbach einen Film, der die Funktionen der Selbsthilfe-Standorte und Notfall-Meldestellen anschaulich erläutert. Dieser wird in Kürze auf der städtischen Internetseite zu sehen sein.
Ziel aller Maßnahmen ist es, die Resilienzfähigkeit Rheinbachs zu erhöhen und durch eine gut koordinierte Selbsthilfe im Krisenfall die Belastung für professionelle Hilfskräfte zu reduzieren.

 

Maßnahmen zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Stadtverwaltung

Schließlich hat die Stadtverwaltung auch für sich Konsequenzen aus der Unwetterkatastrophe gezogen und die Dienstanweisung für den Stab für außergewöhnliche Ereignisse der Stadt Rheinbach (SaE) und das Handbuch Krisenmanagement der Stadt Rheinbach fortgeschrieben. Die Mitglieder des SaE werden regelmäßig aus- und fortgebildet. Im Herbst 2023 wurde zudem in einer groß angelegten Übung, die durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe begleitet wurde, die Weiterentwicklungen praktisch erprobt. Die Stadtverwaltung in Form des Stabes für außergewöhnliche Ereignisse, die Feuerwehr mit der Technischen Einsatzleitung und der Notfall-Meldestelle sowie der Selbsthilfe-Standort in Queckenberg testeten anhand eines Übungsszenarios sowohl die eigenen Aufgaben als auch die Kommunikation und Abstimmung miteinander. Weitere Übungen werden in regelmäßigen Abständen folgen.

 

Fortschritte beim Wiederaufbau

Bereits unmittelbar nach dem 14. Juli 2021 räumte Bürgermeister Ludger Banken ein, dass es aufgrund der Vielzahl und des Umfangs der entstandenen Schäden sicherlich mindestens zehn Jahre andauern wird, bis alle Sanierungs- und Neubaumaßnahmen umgesetzt sind.

Es war in diesem Zusammenhang auch klar, dass noch weitere Schäden identifiziert werden. Auch die massive Inflation konnte vor drei Jahren nicht vorhergesagt werden. Letztlich stehen für das Wiederaufbauprogramm auch nicht unbegrenzte personelle Ressourcen zur Verfügung, obgleich in den Bereichen Gewässerunterhaltung, Hoch- und Tiefbau sowie Bevölkerungsschutz sukzessive zusätzliche Stellen eingerichtet wurden. Die Projekte werden nach entsprechender Priorisierung abgearbeitet.

Der ursprüngliche Wiederaufbauplan hat mit 93 Einzelmaßnahmen ein Volumen von rund 39 Mio. €. Davon sind zehn Wiederaufbaumaßnahmen vollständig umgesetzt und abgerechnet. 72 weitere Maßnahmen sind in unterschiedlichen Realisierungsphasen. 41 Maßnahmen werden aktuell umgesetzt und befinden sich im Einreichungsprozess bei der Bezirksregierung. 23 Maßnahmen weisen signifikante Änderungen mit erheblichen Kostensteigerungen von über 20% aus. Hierzu zählen bspw. die Räumung und Wiederherstellung der Gewässer, die Erneuerung von Gewässerdurchlässen und die Sanierung der Straße Gräbbachweg und des dort anliegenden Uferbereichs. Die zusätzlichen Kosten betragen mehr als 11 Mio. €, wodurch sich die Kosten im städtischen Wiederaufbauplan aktuell auf über 50 Mio. € summieren. Acht weitere Maßnahmen mit einer Höhe 3,25 Mio. € sind im Wiederaufbauplan noch nicht erfasst und werden noch nachgemeldet.

 

Maßnahmen im Stadtgebiet

Ende Oktober 2023 hat der städtische Betriebshof seine neue Bürocontaineranlage auf dem Gelände in der Aachener Straße bezogen. Die Flutschadensanierung, Sanierung des bisherigen Bürogebäudes und die Ertüchtigung des Dachs der Werkstatt mit Fahrzeughalle zur Installation einer PV-Anlage und Errichtung eines Windrads hat der Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen im Juni beschlossen.

In Flerzheim wurde für die vor dem Abriss stehende Grundschule als Übergangslösung eine Übergangsschule in Modulbauweise errichtet, die am 02.04.2024 in Betrieb gegangen ist. Für den Neubau der Grundschule mit einer Mehrzweckhalle wird mit dem aktuell laufenden Bauleitplanverfahren Baurecht geschaffen.

Im Juni wurde auf 420 Quadratmetern ein Bolzplatz mit Naturrasen offiziell freigegeben, der als Kompensation zu der völlig zerstörten Turnhalle, den Kindern und Jugendlichen in Flerzheim ein Freizeitangebot macht.

Darüber hinaus wird im Juli in der Hommelsheimstraße die durch die Unwetterkatastrophe stark in Mitleidenschaft gezogene gepflasterte Fahrbahn ersetzt durch einen neuen Asphaltbelag inklusive Asphaltverschleißschicht.
An der Katholischen Grundschule St. Martin in der Bachstraße steht seit Oktober 2023 der Interimsbau der Mensa zur Verfügung. Als nächstes folgt der Bau einer Kindertagesstätte im Pallotti-Carré, der interimsweise die Mensa aufnehmen und anschließend die städtischen Kindertagesstätten Stadtwald und Lummerland beheimaten wird. Anschließend soll das derzeit eingeschossige Schulgebäude im Bungert, im Erdgeschoss zur OGS mit Mensa bzw. Aula umgebaut werden. Mit der geplanten Aufstockung werden weitere OGS Räume sowie zwei Fachräume entstehen.

Im Stadtgebiet wurden 17 Brücken und 128 Durchlässe durch das Hochwasser beschädigt. Davon konnten mittlerweile 11 Brücken und 98 Durchlässe durch Instandsetzungsarbeiten repariert werden. Für sechs Brücken und 30 Durchlässe sind weitergehende Planungen erforderlich. und die bauliche Umsetzung voraussichtlich bis 2026 möglich.

Nachdem die Planungen abgeschlossen sind und die Bauarbeiten beauftragt wurden, erfolgt aktuell die Sanierung der Stützwand Gräbbachweg. Diese Maßnahme wird circa 1,4 Mio. € kosten und voraussichtlich Anfang Januar 2025 beendet sein.

Auch die Planungen zum Neubau der Brücke Holunderweg sind abgeschlossen. Die rund sechsmonatigen Bauarbeiten werden in Kürze beginnen. Die Kosten belaufen sich auf ca. 150.000 €.

 

Privater Wiederaufbau

Seit Beginn des Beratungsangebotes zur Wiederaufbauhilfe des Landes hat die Stabsstelle für Wiederaufbau 7.852 Beratungen in den Beratungsstellen des Rhein-Sieg-Kreises durchgeführt. Davon haben über 4.000 Beratungen in der von der Stadt Rheinbach zur Verfügung gestellten Beratungsstelle im Gründer- und Technologiezentrum stattgefunden. Dabei handelte es sich nicht nur um Antragstellungen. Nicht selten treten anschließend Fragen innerhalb des Förderfahrens auf oder erfolgt eine Aufstockung mit Wiederaufbauhilfe nach der Abrechnung der Versicherungsleistung. Seit vergangenem Jahr können ergänzend auch Fördermittel für Präventionsmaßnahmen beantragt werden.

Zum 30. April 2024 sind aus Rheinbach insgesamt 1.843 Anträge bei der Bezirksregierung eingegangen. Hiervon wurden bisher 1.768 bzw. 95,9 % abschließend bearbeitet. Die Bewilligungssumme belief sich für die Privathaushalte in Rheinbach auf 45.320.322,- €. Diese Zahl belegt leider eindrucksvoll, wie stark private Haushalte betroffen waren. Wie wichtig die Wiederaufbauhilfe des Landes und das Beratungsangebot legt auch im dritten Jahr nach der Unwetterkatastrophe die Nachfrage nach Beratungen nahe. Seit Jahresbeginn 2024 wurden bis Ende April 36 Neuanträge von Rheinbacher Haushalten gestellt. Dies zeigt, dass mancherorts mit dem privaten Wiederaufbau noch nicht begonnen wurde.

Die Rheinbacher Beratungsstelle in der Marie-Curie-Straße ist nach wie vor an drei Tagen die Woche geöffnet. Eine Beratung ist nur mit vorheriger Terminvereinbarung möglich. Hierfür stehen die Telefon-Hotline 02241 13-2200 oder online die Internetseite https://www.etermin.net/rheinsiegkreis zur Verfügung.