Umwelt- und Klimatipp des Monats: Unscheinbare Helden - warum Unkräuter im Garten einen Platz verdienen

Mit dem Einzug des Frühlings erwacht die Natur zu neuem Leben und unsere Gärten und Grünflächen erblühen in bunten Farben. Während wir oft dazu neigen, als "Unkraut" bezeichnete Wildpflanzen zu entfernen, lohnt es sich durchaus einen genaueren Blick auf sie zu werfen.

Viele dieser vermeintlichen "Unkräuter", wie Löwenzahn, Gänseblümchen, Giersch oder Brennnessel, bieten eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen, Schmetterlinge und andere nützliche Insekten und spielen damit eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem. Gerade im Frühling, wenn viele Pflanzen noch nicht in voller Blüte stehen, sind diese Wildpflanzen oft die erste Nahrungsquelle für Insekten nach einem langen Winter. 

Neben der Nahrungsfunktion bieten Wildpflanzen zudem auch Lebensraum und Schutz für verschiedenste Insektenarten. Ihre Blütenpracht lockt eine Vielzahl von Insekten an, die für die Bestäubung von Pflanzen unerlässlich sind. Unsere Gärten sind somit vielfältige Ökosysteme, in denen jede Pflanze eine wichtige Rolle spielt. Indem wir – zumindest in manchen Bereichen – den natürlichen Wuchs von Wildpflanzen erlauben oder sogar fördern, können wir einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt leisten. 

Eine einfache Möglichkeit, um bunte Vielfalt gezielt und schnell zu fördern, ist die Verwendung von Wildblumenmischungen, wobei bei der Auswahl des Saatguts auf hochwertige und regionale Mischungen zu achten ist. Diese Pflanzengemeinschaft kann sich idealerweise über viele Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg etablieren. Zunächst blühen oft einjährige Arten wie Mohn oder Leimkraut, während später mehrjährige Arten den Bereich übernehmen. Wildblumenflächen sind zudem äußerst robust und können auch mit klimatischen Stressbedingungen, wie extrem heißen Sommern oder Trockenperioden, gut umgehen.