Tag des Waldes am 21. März: Alte Eichen sind Heimat für den Hirschkäfer

Medieninformation des Rhein-Sieg-Kreises: 28 Fauna-Flora-Habitat Gebiete beherbergt der Rhein-Sieg-Kreis, knapp 30 Prozent des gesamten Kreisgebiets ist von Wäldern bedeckt.

 „Damit zeichnet sich der Rhein-Sieg-Kreis durch eine Vielzahl besonders schützenswerter Flächen aus. Waldflächen, artenreiche Wiesen, Weiden, Fels- und Auenlandschaften sind natürliche Lebensräume auch für geschützte Arten“, darauf macht Jörg Bambeck, Leiter des Amtes für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises, anlässlich des Internationalen Tags des Waldes am 21. März aufmerksam. Die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) ist eine europäische Naturschutzrichtlinie zur Erhaltung natürlicher Lebensräume sowie wildlebender Tiere und Pflanzen.

Zum Waldbestand gehören vielfach wertvolle Mischwälder mit teilweise sehr altem Baumbestand. Besonders erwähnenswert sind der Rheinbacher Wald, der Kottenforst und die Wälder des Siebengebirges. Der Rheinbacher Wald wird geprägt von Hainsimsen- und Waldmeister-Buchenwald. Im Kottenforst, der gleichzeitig ausgewiesenes Vogelschutzgebiet ist, existiert noch ein Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald. Dieser bietet Heimat für den scheuen Mittelspecht Leiopicus medius. Dieser Vogel ist auf alte Eichenbestände angewiesen. Alte Eichen mag ebenso der seltene Hirschkäfer Lucanus cervus, der als sogenannte FFH-Art mit ein bisschen Glück an den Rheintalhängen des Siebengebirges beobachtet werden kann. Besonderheiten im Siebengebirge sind der wärmeliebende Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald und der Orchideen-Kalk-Buchenwald.

Wald ist ein wichtiger CO2-Speicher, Klimaschützer Nummer eins, ein einzigartiger Raum der Biodiversität und der Erholung und er liefert den wertvollen und nachwachsenden Rohstoff Holz. Die vielen FFH-Gebiete des Rhein-Sieg-Kreises sind zusammen mit den Vogelschutzgebieten Teil des Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“ der EU und sollen dem Schutz und der Wahrung des Europäischen Naturerbes dienen. So dient der Wald nicht nur bei einem Spaziergang der Erholung, sondern ist zuvorderst existentiell wichtig als Lebensgrundlage und bedarf in Zeiten des Klimawandels besonderen Schutzes.

 

Fotos: Heinrich Pützler