Stacheldraht und Gartennetze: Gefahr für unsere Greifvögel

Medieninformation des Rhein-Sieg-Kreises:

Das Amt für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises macht auf die Gefahren für unsere heimischen Greifvögel aufmerksam. Besonders alte Drähte, Netze und Überreste von Maschendrahtzäunen bergen dabei eine immense Gefahr für viele Tiere. „Wir bekommen jedes Jahr zahllose, verunglückte Tiere aus Stacheldrahtzäunen und Netzen in unsere Station eingeliefert. Wenn Sie nicht schon qualvoll verendet sind, ist die Therapie solcher Patienten sehr kompliziert und langwierig“, sagt Dirk Sindhu, Leiter der Bergischen Greifvogelhilfe in Rösrath.

Die feinen Maschen der Netze und die filigranen Drähte der Zäune sind für viele Tiere heimtückisch, da diese sie schlichtweg nicht sehen können. Haben sie sich in einem Netz verfangen, versuchen sie sich meist panisch zu befreien und strangulieren sich dabei in den meisten Fällen selbst. Außerdem erlangen die Tiere häufig Weichteilverletzungen bis hin zu Knochenbrüchen. „Meistens sind die Opfer Greifvögel und Eulen, die bei ihren Jagdflügen in den Drähten hängen bleiben, aber auch Säugetiere wie Wildkatzen und Igel verunglücken dort mitunter“, so der Leiter des Amtes für Umwelt- und Naturschutz, Jörg Bambeck. „Sogar kleine Amphibien und Reptilien wurden schon in Netzresten gefunden.“

Die einzige und effektivste Lösung dieses Problems wäre die vollständige Entfernung von Drähten und Netzen im Freien. Natürlich ist dies beispielsweise bei Weidezäunen für Nutztiere nicht möglich. „Dennoch sollte bei der Abgrenzung von Grundstücken oder Weideflächen nach Möglichkeit auf Stacheldraht mit Rücksicht auf unsere Wildtiere verzichtet werden“, sagt Jörg Bambeck. Insbesondere im privaten Bereich, wie dem Garten, sollte allerdings gänzlich auf Netze über Teichen oder auf Bäumen verzichtet werden.  „Wir können nur an alle Gartenbesitzenden appellieren, dass Sie jegliche Netze und Drähte aus Ihrem Garten entfernen. So könnten jedes Jahr Tausende von Tiere gerettet werden, ohne von uns in der Pflegestation gesund gepäppelt werden zu müssen“, so Dirk Sindhu weiter.

Nähere Auskünfte zum Thema „Wie gestalte ich meinen Garten sicher für Wildtiere“ gibt es beim Team des Naturschutztelefons des Rhein-Sieg-Kreises unter der Rufnummer 02241 – 13 3900.

Foto: Rhein-Sieg-Kreis / Bergische Greifvogelhilfe