Es ist wieder soweit. Dunkelheit, Nässe, Nebel und schlechte Sicht bestimmen den Alltag. Herbst und Winter sind für alle Verkehrsteilnehmenden eine Herausforderung. Kinder sind oft noch nicht in der Lage, Gefahrensituationen richtig einzuschätzen. Und durch ihre geringere Körpergröße werden sie häufig erst sehr spät wahrgenommen. So fällt es ihnen z.B. deutlich schwerer, bei Dunkelheit Geschwindigkeiten einzuschätzen. Autofahrende sollten daher wieder besonders umsichtig unterwegs sein.
Tipps zur Sicherheit der kleinsten Verkehrsteilnehmenden:
Es werde Licht. Reflektoren erhöhen die Sicherheit:
Fluoreszierende Farben sorgen tagsüber, bei schlechtem Wetter und in der Dämmerung für optimalen Schutz. Retroreflektierende Materialien (z. B. Streifen) schützen vor allem bei Dunkelheit, da sie das Licht von Autoscheinwerfern zurückwerfen und Kinder somit weithin sichtbar machen. Schon beim Kauf von Kleidung und Ausstattung kann man darauf achten. Normgerechte Schulranzen müssen die DIN 58124 erfüllen. Hier ist der Aspekt „gut sichtbar“ ein wesentliches Merkmal.
Wenn das Kind mit dem Rad zur Schule fährt, sollten zudem die vorgeschriebenen Reflektoren anbracht sein und die Beleuchtung am Fahrrad überprüft werden. Es empfiehlt sich auch Schalt- und Bremszüge vorsorglich zu schmieren, um deren Funktion auch bei Nässe und Kälte zu gewährleisten.
Angepasste Kleidung
Festes Schuhwerk mit Profil und rutschfester Sohle sind in den nassen und kalten Jahreszeiten dringend zu empfehlen. Diese geben Halt beim Gehen, auch beim Ein- und Aussteigen in die Öffentlichen Verkehrsmittel oder auf Treppen.
Helle und reflektierende Materialien sind „cool“. Kinder sollten im Straßenverkehr helle und auffällige Kleidung tragen, möglichst mit vielen Leuchtfarben und Reflektoren an Jacken, Schuhen und Schulranzen. Accessoires wie Mützen oder spezielle Anhänger mit Reflektoren können dabei helfen, in der Dunkelheit die Sichtbarkeit zu erhöhen. Bei Regen kann ein heller Poncho sinnvoll sein. Die Bundesarbeitsgemeinschaft für Kindersicherheit hat es wissenschaftlich belegt: Kinder mit dunkler Kleidung sind bereits nach 25 Metern für Autofahrende nicht mehr sichtbar. Mit heller Kleidung sind es immerhin 40 Meter, bei reflektierender Kleidung sogar 150 Meter.
Warnwesten sind eine weitere Möglichkeit, Kindern im Straßenverkehr Sicherheit zu bieten. Ist die Warnweste mit dem Hinweis „entspricht“ oder „nach“ Sicherheitsnorm EN 1150 versehen, ist man auf der sicheren Seite.
Gegenseitige Rücksichtnahme:
Autofahrende werden gebeten, in den dunklen Monaten besonders aufmerksam und vorausschauend zu sein und vor allem Kinder besonders im Blick zu haben. Saubere Scheinwerfer und Scheiben, sowie funktionstüchtige Scheibenwischer tragen wesentlich zur klaren Sicht bei.
Auch wenn es beim Blick aus dem Fenster verlockend sein mag, sein Kind mit dem Auto zur Schule zu fahren. Dies ist nicht unbedingt ungefährlicher. Das Statistische Bundesamt hat ermittelt, dass Kinder im Alter zwischen sechs und zehn Jahren besonders oft morgens zu Schulbeginn zwischen 7.00 und 9.00 Uhr in Unfälle verwickelt seien - und zwar als Mitfahrende im PKW.
Sicherer Schulweg:
Dann doch lieber den Schulweg zu Fuß meistern. Am besten in der Gruppe. Das macht mehr Spaß und erhöht wiederum die Sichtbarkeit im Straßenverkehr. Ganz nebenbei fördert die Bewegung auch die Selbständigkeit und die Konzentrationsfähigkeit der Kinder und reduziert das morgendliche Verkehrschaos vor unseren Schulen.
Es empfiehlt sich, auch als Erwachsene gemeinsam mit den Kindern den Schulweg abzugehen und dabei auf eventuelle Gefahrenstellen hinzuweisen. Nicht immer ist der kürzeste Weg auch gleich der Sicherste. Am besten sollten auf dem Weg möglichst wenige Straßen überquert werden. Sofern vorhanden, sollten Ampeln, Zebrastreifen oder Querungshilfen genutzt werden, damit die Kinder die Straße sicher überqueren können.
Foto: Stadt Rheinbach