Medieninformation des Rhein-Sieg-Kreises:
Der Igel ist Wildtier des Jahres 2024! Auch wenn das Säugetier ein stacheliges Kleid trägt, wird seine Art gerne als „Nützling“ bezeichnet: sorgt der Igel doch im Garten für Ordnung. So stehen auf dem Speiseplan des nachtaktiven Einzelgängers zum überwiegenden Teil Insekten, Spinnen, Regenwürmer, große Laufkäfer, hin und wieder auch Frösche und Mäuse.
In der Regel bringt eine Igelmutter im Sommer, zwischen Juni und August, rund vier bis fünf Jungigel zur Welt. Diese wiegen zwischen 12 bis 25 Gramm, haben eine Körperlänge von rund sechs Zentimeter und etwa 100 weiße Stacheln; ihre Augen und Ohren können sie erst nach zwei Wochen öffnen. Die Jungen werden rund 42 Tage gesäugt, bis sie etwa 300 Gramm wiegen. Danach begeben sich die kleinen Igel selbstständig auf Futtersuche. Die ausgewachsenen Tiere wiegen zwischen 800 und 1.500 Gramm und sind mit rund 6.000 bis 8.000 Stacheln geschützt.
Gerade die Jungigel sind jetzt noch, im Frühherbst, entgegen der sonstigen Gewohnheit der Art tagaktiv. Denn sie müssen sich für den bevorstehenden Winterschlaf dringend Fettreserven anfressen. Während ihres Winterschlafs verlieren die stacheligen Knäuel zwanzig bis vierzig Prozent ihres Körpergewichts.
Meistens aber spätestens bis November, bei anhaltenden Bodentemperaturen um den Gefrierpunkt, suchen die Igel ein Winterquartier auf. Dieses nutzen sie bei Schlechtwetterperioden bis in den April oder Mai des Folgejahres.
Bei herbstlichen und auf den Winter vorbereitenden Aufräumarbeiten im Garten und Heckenschnitten sollte zum jetzigen Zeitpunkt unbedingt darauf geachtet werden, ob Igel auf dem Boden unterwegs sind; sie sollten nicht gestört werden. Zur Todesfalle können Teiche oder Pools werden. Igel können zwar geschickt schwimmen, durch ihre kurzen Beine sind ihre Möglichkeiten zu klettern jedoch beschränkt. Teiche mit flachen Ufern oder abgedeckte Pools retten die Tiere vor dem Ertrinken. Kellerschächte oder Gruben sollten regelmäßig auf hineingefallene Igel kontrolliert und am besten abgedeckt werden.
„Die Hauptfeinde des Igels sind heutzutage leider wir Menschen“, erläutert Jörg Bambeck, Leiter des Amtes für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises.
„Wir können den Tieren aber helfen. Herbstlaub- und Reisighaufen im Garten sind ideale Winterquartiere. Holzstapel mit ausreichend Hohlraum können zu geeigneten Igelverstecken werden. Auch Schlupflöcher in Gartenzäunen sind hilfreich.“, appelliert Jörg Bambeck dem Wildtier des Jahres 2024 einen artgerechten Lebensraum im Garten anzubieten.