Bürgerfahrt zum Festakt 40 Jahre Geste von Verdun

Medieninformatin der Partnerschaft des Friedens Rheinbach / Douaumont-Vaux e.V.:

Mit 50 Teilnehmenden, darunter zehn Jugendlichen, fuhr die Partnerschaft des Friedens Rheinbach / Douaumont-Vaux für drei Tage nach Verdun. In Gravelotte bei Metz wurde auf der Hinfahrt der dt. Soldatenfriedhof mit der Ehrenhalle und dem Museum zum dt./frz. Krieg 1870/71 besucht. 

Unter der fachkundigen Begleitung von Peter Baus bekamen die Mitreisenden bei allen Programmpunkten Einblicke in die Geschehnisse vor über 100 Jahren. In Douaumont besichtigte die Gruppe aus Rheinbach mit den Vorstandsmitgliedern Steffi Ewald und Thomas Spitz das Beinhaus mit den Gebeinen von 130.000 gefallenen dt. und frz. Soldaten und gedachte mit Olivier Gerard, dem Direktor des Beinhauses und den Freunden aus Douaumont-Vaux gemeinsam der Toten. 

Bürgermeister Ludger Banken, Konrad Adenauer. gleichnamiger Enkel des ersten Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland, und Stefan Raetz entzündeten die Flamme im Beinhaus zu Ehren der Gefallenen. Die Schülerinnen und Schüler vom Städtischen Gymnasium Rheinbach legten dazu einen Kranz nieder. Auf dem Nationalfriedhof blieben die Teilnehmer der Fahrt ehrfurchtsvoll vor den 16.000 weißen Kreuzen stehen. 

Stefan Raetz, Vorsitzender des Vereins. "Hier sieht man, was Krieg anrichtet - Tod, Zerstörung und Leid. Krieg ist nie die Lösung. Krieg ist der Beginn weiteren Unheils." Im Fort Douaumont besuchte die Gruppe am dt. Soldatenfriedhof die vom Rheinbacher Pater Ludwig erschaffene Bronzefigur "Der Abschied". Sie wurde vor über zehn Jahren, zum 50. Jahrestag des Élysée-Vertrages aufgestellt und zeigt den Schmerz der Eltern, die ihre Kinder in den Krieg ziehen lassen. 

Das in der Schlacht von Verdun zerstörte und nicht wieder aufgebaute Dorf Douaumont ist vor drei Jahren von Schülern aus Verdun und Rheinbach mit dt. und frz. Obstbäumen bepflanzt worden. Die Teilnehmer konnten sich davon überzeugen, dass die Bäume nicht nur symbolisch Früchte tragen. 

Höhepunkt der Reise war die Teilnahme am Festakt anlässlich des 40. Jahrestages des berühmten Händedrucks von Bundeskanzler Helmut Kohl und Präsident François Mitterrand vor dem Beinhaus. Nach den Ansprachen und dem Abspielen beider Nationalhymnen enthüllten Schüler aus Verdun und Rheinbach eine eingelassene Bronzeplatte. Die vom Bad Kreuznacher Künstler Karl Günter Wolf geschaffene Bronzeplatte steht an der Stelle, an der die beiden Staatsmänner spontan diese besondere Geste der Versöhnung zeigten. 

Bei dem anschließenden, von der Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung veranstalteten Symposium, diskutierten die Schülerinnen und Schüler mit MdB Andreas Jung über das Thema Versöhnung, Friedenssicherung und Völkerverständigung. In Vaux wurde die Gruppe von Bürgermeister Armand Falque empfangen und konnte das vom Verein mitfinanzierte dt./frz. Begegnungszentrum besichtigen, zu dem Bürgermeister Ludger Banken und Stefan Raetz über einen Schlüssel verfügen.

Anschließend ging es mit dem Smartphone auf den virtuellen Rundgang durch das im 1. Weltkrieg zerstörte Vaux. Beeindruckt zeigte sich die Gruppe auch von der kleinen Festungsanlage mit Schützengräben Ouvrage de la Falouse, die originaltreu von einem Förderverein wieder instandgesetzt, ausgestattet und begehbar gemacht wurde. Bürgermeister Ludger Banken lud die Freunde aus Douaumont-Vaux zum Volkstrauertag nach Rheinbach ein. Zuvor wird eine Schülergruppe des St. Josef-Gymnasiums und der Gesamtschule Rheinbach unter der Leitung von Stefan Raetz für zwei Tage zu den Feierlichkeiten zum Waffenstillstand 1. Weltkrieg erneut nach Verdun reisen. 

Die nächste Bürgerfahrt ist für den 20. - 22. September 2025 geplant.

Das Interesse an der Teilnahme an einer Bürgerfahrt und eine Vormerkung ist jederzeit anzumelden unter: thomas.spitz@stadt-rheinbach. Ein Antrag auf Mitgliedschaft und ein Hinweis über geplante Reisen und Veranstaltungen ist abrufbar unter 

www.partnerschaft-des-friedens.org

Fotos: Partnerschaft des Friedens Rheinbach / Douaumont-Vaux e.V.