Medieninformation des Rhein-Sieg-Kreises:
Auch im Rhein-Sieg-Kreis ist die Blauzungenkrankheit jetzt ausgebrochen. Am vergangenen Freitag, 12.07.2024, wurde das Blauzungenvirus des Serotyps 3 (BTV 3) das erste Mal in einem Rinder- und Schafbestand nachgewiesen.
Die seit Wochen anhaltende feucht-warme Witterung begünstigte die Vermehrung und Aktivität der das Virus übertragenden Stechmücken (Gnitzen). „Deshalb war es nur eine Frage der Zeit, bis auch bei uns im Rhein-Sieg-Kreis die ersten Blauzungenfälle amtlich bestätigt werden konnten“, sagt Silvia Berger vom Veterinäramt des Kreises. „Es ist zu erwarten, dass sich das Blauzungenvirus auch im Rhein-Sieg-Kreis flächendeckend in den hierfür empfänglichen Tierbeständen ausbreiten wird.“
Betriebe, sowie Tierhalterinnen und Tierhalter, die Krankheitssymptome an ihren Tieren feststellen, die auf die Blauzungenkrankheit hindeuten, sollten den Verdacht umgehend dem Veterinäramt melden. Bis zur Abklärung dürfen keine Tiere mehr in andere Betriebe transportiert werden.
Seit Kurzem besteht die Möglichkeit, Blauzungenvirus empfängliche Tierarten mit autogenen Impfstoffen impfen zu lassen. Eine Beihilfe zur Impfung kann bei der Landwirtschaftskammer beantragt werden. „Zusätzlich wäre es wichtig, die Tiere mit sogenannten Repellentien zu behandeln, damit sie gegen den Befall durch Gnitzen geschützt sind.
Die Blauzungenkrankheit ist eine Viruserkrankung der Wiederkäuer, die je nach Serotyp unterschiedliche klinische Ausprägungen verursacht. Der momentan auftretende Serotyp 3 führt zu ausgeprägten Symptomen und endet vor allem für Schafe und Ziegen oft tödlich.
Schafe zeigen etwa sieben bis acht Tage nach der Infektion die ersten Anzeichen einer akuten Erkrankung: erhöhte Körpertemperatur, Apathie und Absonderung von der Herde. Bald nach dem Anstieg der Körpertemperatur schwellen die geröteten Maulschleimhäute an. Es kommt zu vermehrtem Speichelfluss und Schaumbildung vor dem Maul. Die Zunge schwillt an, wird blau und kann aus dem Maul hängen. Die klinischen Symptome bei Rindern sind von der Art her ähnlich, aber in der Regel weit weniger ausgeprägt. Wirtschaftliche Verluste in den betroffenen Betrieben können dennoch beträchtlich sein.
Weitere Informationen für Halterinnen und Halter von Schafen, Rindern und Ziegen gibt es unter