Medieninformation des Rhein-Sieg-Kreises:
Sie haben jetzt Hochsaison – noch bis in den August hinein kann man nun auch bei uns im Rhein-Sieg-Kreis Glühwürmchen sehen. Bevorzugt halten sich die leuchtenden Käfer in lauen Sommernächten in der Nähe von nassen Wiesen, Bach- und Flussufern, Auwäldern, feuchten Gebüschen oder Waldrändern auf. Vor allem zwischen 22:00 Uhr und Mitternacht lassen sie sich gut beobachten.
Mit ihrer Effizienz sind die Glühwürmchen übrigens jeder künstlichen Leuchtquelle weit überlegen: Bis zu 95 Prozent ihrer Energie geben sie in Form von Licht ab. In den Leuchtzellen an der Bauchseite ihres Hinterleibes findet eine biochemische Reaktion statt, die für den Lichteffekt sorgt.
Natürlich leuchten die Käfer nicht „einfach so“. Dieser Effekt ist für die beliebten Sommertierchen bei Partnersuche und Fortpflanzung unentbehrlich. Dabei fliegen nur die Männchen (man sieht nur die des Kleinen Leuchtkäfers, die des Großen Leuchtkäfers glimmen nur unscheinbar). Die flugunfähigen Weibchen leuchten dabei am Boden.
Leider sind die bei Licht unscheinbaren schwarz-braunen Käfer in ihrem Bestand gefährdet. Die Expertinnen und Experten vom Amt für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises geben für die anmutig leuchtenden Käfer folgende Artenschutztipps für Gartenbesitzerinnen und -besitzer:
Optimal ist ein Mosaik von Kleinstrukturen, beispielsweise eine Kombination aus Sträuchern und offenen Flächen, Mäuerchen, Stein- und Asthaufen. Feuchte Stellen mögen Glühwürmchen ebenfalls gerne. Wer den Käfern etwas Gutes tun will, lässt Krautsäume an Hecken und Wegrändern zu. Schnittguthaufen am Rand einer gemähten Wiese können die beliebten Insekten durch Gärungswärme anziehen und auch im Laub verstecken sie sich gerne.
Verzichten sollten Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer jedoch auf Insektizide, Herbizide, Schneckenkörner und andere Giftstoffe, denn Glühwürmchenlarven sind Nacktschneckenjäger und vergiftete Schnecken setzen dem Leben der Larven ein abruptes Ende. Wer die künstliche Beleuchtung im Garten sowohl räumlich als auch zeitlich reduziert, leistet ebenfalls einen Beitrag zum Schutz der kleinen Käfer: Die flugfähigen Männchen sind durch die „Lichtverschmutzung“ nämlich schnell desorientiert, die nachtaktiven Larven lichtscheu.