Überblick über die noch erhältlichen historischen Veröffentlichungen der Stadt Rheinbach und der Freunde des Archivs
Alle genannte Publikationen sind im Stadtarchiv Rheinbach, Polligsstraße 1, 53359 Rheinbach käuflich zu erwerben. Auch ein Versand der Bücher ist zuzüglich einer Pauschale für Porto und Verpackung möglich.
Horst Mies: Habt ein besseres Gedächtnis.
Aus dem Nachlass eines engagierten Rheinbacher Historikers (Geschichte in Rheinbach 5), CMZ-Verlag Rheinbach 2016, 18,00 €.
Dieter Körschner (Bearb.): Medizinaltopographie des Kreises Rheinbach.
Eine Beschreibung von Land und Leuten um 1825 von Dr. Johann Andreas Reichmann (Geschichte in Rheinbach 4), CMZ-Verlag Rheinbach 2010, 18,00 €.
Horst Mies: Anpassung oder Resistenz? Katholische Kirche und Städtisches Gymnasium in Rheinbach im Dritten Reich (Geschichte in Rheinbach 3), CMZ-Verlag Rheinbach 2008, 15,00 €.
Horst Mies u.a.: Kleinstadt in der Krise. Machtergreifung in Rheinbach 1932/33 und andere Beiträge (Geschichte in Rheinbach 2), CMZ-Verlag Rheinbach 2004, 15,00 €.
Horst Mies: Sie waren Nachbarn – Zur Geschichte der Juden in Rheinbach im Dritten Reich mit einem Beitrag von P. Mohr (Geschichte in Rheinbach 1), CMZ-Verlag Rheinbach 2008, 110 Seiten, 10,00 € (vergriffen).
Klaus Flink: Rheinbach unterm Krumstab, Vom Leben in einer kurkölnischen Kleinstadt, Rheinbach 2005, 30,00 €.
Robert Thomas: Flerzheim an der Swist, Rheinbach 1987, 10,00 €.
Fritz van der Grinten: Schule und Pensionat „St. Joseph“ im Wandel der Zeit 1911 – 1986, Rheinbach 1985, 6,00 €.
Robert Thomas u. a. : Zum Gedächtnis an Prof. Dr. Heinrich Joseph Floß/Geschichte der Waldkapelle Rheinbach, Rheinbach 1981, 10,00 €.
Kleinere Publikationen
Bernhard Grund, Dietmar Pertz (Bearb.): Der Schwarze Tag von Rheinbach, Augenzeugen berichten über die Bombenangriffe auf die Stadt Rheinbach am 29. Januar 1945 (= Beiträge zur Geschichte der Stadt Rheinbach, Kleine Reihe Nr. 18), Rheinbach 2015,
Dietmar Pertz: Keramik in der Stadt Rheinbach (Beiträge zur Geschichte der Stadt Rheinbach, Kleine Reihe Nr. 11), Rheinbach 2005, 2. Auflage 2015, 6,00 €.
Dieter Deindörfer: Rheinbacher Kellerkataster (= Beiträge zur Geschichte der Stadt Rheinbach, Kleine Reihe Nr. 10), Rheinbach 2003, 2. Auflage 2014, 5,00 €.
Heinz Büttgenbach: Die kommunale Selbstverwaltung in der Stadt Rheinbach 1918 – 1946 (= Beiträge zur Geschichte der Stadt Rheinbach, Kleine Reihe Nr. 17), Rheinbach 2014, 9,80 €
Heinz Büttgenbach: Die kommunale Selbstverwaltung in der Stadt Rheinbach 1845 – 1919 (= Beiträge zur Geschichte der Stadt Rheinbach, Kleine Reihe Nr. 16), Rheinbach 2013, 9,80 €.
Helmut Dietz: St. Martinus Ipplendorf (Beiträge zur Geschichte der Stadt Rheinbach, Kleine Reihe Nr. 15), Rheinbach 2011, 5,00 €.
Dietmar Pertz: Die Tomburg bei Rheinbach, (Rhein. Kunststätten 504), Neuss 2009, 3,00 €.
Neue Pfade für Jugendliche: Grenzsteine aus der Rheinbacher Umgebung. Die Sammlung Peter Sieberg (Beiträge zur Geschichte der Stadt Rheinbach, Kleine Reihe Nr. 14), Rheinbach 2006, 2,00 €.
Birgit Formanski: Vom Klösterchen zum Krankenhaus. Das Rheinbacher Krankenhaus von 1866 – 1946 (Beiträge zur Geschichte der Stadt Rheinbach, Kleine Reihe Nr. 13), Rheinbach 2006, 4,00 €.
Siegfried Formanski: Ein Bahnhof für Rheinbach. Eine Kreisstadt kämpft um den Anschluss an das Eisenbahnnetz (Beiträge zur Geschichte der Stadt Rheinbach, Kleine Reihe Nr. 12), Rheinbach 2006, 3,00 €.
Rheinbacher Ablassbrief von 1756, bearbeitet von K. Flink u. D. Pertz (Reprint, 39,5 x 55 cm), Rheinbach 2001, 7,50 €.
Sr. M. Immolata Rennert (Text), Manfred Steinhoff (sw-Fotos), Sr. M. Aloysia Keller (Farbfotos): Die Kapelle des St. Joseph-Gymnasiums Rheinbach (= Beiträge zur Geschichte der Stadt Rheinbach, Kleine Reihe Nr. 8), Rheinbach 2000, 3,50 €.
Rheinbacher Kreisblatt vom 18. Mai 1850 (Reprint der Erstausgabe), Rheinbach 2000, 1,50 €.
Mitteilungsblätter der Freunde des Archivs
Die Mitteilungsblätter, die der Verein seit 2003 herausgibt und 2,00 € pro Exemplar kosten, enthalten in jedem Jahr einen Bericht des Vorstandes und das Protokoll der letzten Jahreshauptversammlung. Darüber hinaus finden sich hier folgende Aufsätze:
Heft 1-2003
Dietmar Pertz: Rheinlandtaler für Dr. Horst Mies
Dieter Deindörfer: Aus dem Protokollbuch des Verschönerungsvereins (1881 bis 1908)
Ina Bergmann: Die Kartensammlung im Stadtarchiv Rheinbach
Dietmar Pertz: Sammlung von Schulchroniken in Rheinbach
Heft 2-2004
Horst Mies: Probleme des Städt. Gymnasiums 1933
Hans Kraus: Gespenster in Rheinbach
Alfred Freund: Ein Dorfschullehrer in Neukirchen
Dietmar Pertz: Zeitungen im Stadtarchiv Rheinbach
Heft 3-2005
Hermann Reuter: Über die Zeit des 2. Weltkrieges
Dietmar Pertz: Die Wormersdorfer Kannenbäcker
Heft 4-2006
Dietmar Pertz: Protokollbücher im Stadtarchiv
Horst Mies: Der Rheinbacher Flaggenstreit
Michael Höveler-Müller: Die Bibliothek des Archivs in neuem Glanz
Heft 5-2007
Jürgen Wentscher: Archäologische Streifzüge durch Rheinbach
Heft 6-2008
Siegfried Formanski: 10 Jahre Freunde des Archivs
Dietmar Pertz: 80 Jahre Stadtarchiv Rheinbach
Heft 7-2008
Andreas Herrmann: Die Tomburg in historischen Karten
Heft 8-2009
Heinz Wilhelm Büttgenbach: Das Dreiklassenwahlrecht in der Stadt Rheinbach
Heft 9-2010
Andreas Herrmann: Eine „Madonna mit dem Kinde“ auf der Tomburg
Heft 10-2011
Dieter Deindörfer: Geschichte und Geschichten
Heft 11-2012
Dieter Deindörfer: Der Katholische Bürgerverein Rheinbach
Heft 12-2013
Dieter Deindörfer: Der Katholische Bürgerverein Rheinbach
Andreas Buchholz: Eine alte Grenze im Wald
Heft 13-2014
Siegfried Formanski: Lutter Quad von Landskron
Dieter Deindörfer: Burg und Schloss Miel
Heft 14-2015
Rolf Greiff: Latein in Rheinbach
Heft 15-2016
Rolf Greiff: Zeugen lateinischer Sprache in Rheinbach
Heft 16-2017
Klaas S. de Boer: Weshalb stand Wilhelm, Prinz von Oranien-Nassau 1673 vor den Toren von Rheinbach?
Heft 17-2018
Andreas Buchholz: TIM-online 2.0 – Nordrhein-Westfalens digitale Schatzkarte
Heft 18-2019
Birgit Formanski: Cäcilie Fröhlich (1900 – 1992), Wissenschaftlerin und Förderin des Frauenstudiums
Dietmar Pertz: Ein Zahnarztbesuch mit Folgen
Heft 19-2020 / 2021
Niko Ziske: Dokumentation über die Hochwasserkatastrophe am 14./15. Juli 2021 in Rheinbach und seinen Ortschaften
Dietmar Pertz: Mit einem blauen Auge davongekommen
Dietmar Pertz: Zur Kirchweihe in Hilberath und seinen Ortschaften
Heft 20-2022
Dietmar Pertz: Vox Organi Laeta – Der Klang der Orgel sei Fröhlich
Dieter Körschner (Bearb.): Medizinaltopographie des Kreises Rheinbach – Eine Beschreibung von Land und Leuten um 1825 von Dr. Johann Andreas Reichmann
Im Sommer 2010 konnten die Freunde des Archivs den vierten Band der Schriftenreihe „Geschichte in Rheinbach“ vorlegen. Auf rund 262 Seiten mit 30 Abbildungen werden hier neben den medizinisch interessanten Gegebenheiten vor allem auch die alltägliche Leben der einfachen Bevölkerung ausführlich beschrieben. Erstellt hatte diesen Bericht, der sich ausführlich mit den Bürgermeistereien Adendorf, Kuchenheim, Rheinbach, Ollheim und Münstereifel befasst, der damalige Kreisphysikus Dr. Andreas Reichmann. Dank der sorgfältigen Edition durch den Bonner Archivar i. R. Dieter Körschner konnte unser Verein diesen unschätzbaren Quellentext der lokalen und rheinischen Geschichtsforschung zugänglich machen.
Wenn es auch der Titel vielleicht nicht vermuten lässt, findet man in Reichmanns Text viel Amüsantes. Als Beispiel ein kleiner Auszug:
Über die Bauart der Häuser im hiesigen Kreise läßt sich im allgemeinen in Beziehung auf das allgemeine Gesundheitswohl leider nicht viel Erfreuliches sagen. Sie sind nach allen Weltgegenden hin erbaut, ruhen auf niedrigen steinernen Fundamenten, sind größtenteils von Holz und mit Stroh vermischtem Lehm aufgerichtet, im allgemeinen nur einstöckig, die Dächer größtenteils mit Dachziegel belegt und Zimmer sowohl in den Städten als Dörfern meistens niedrig, Wände und Decken mit Kalk bestrichen, in den Dörfern Fensteröffnungen kaum so groß, daß ein Mann seinen Kopf durchbringen, Türöffnungen so klein, das ein solcher, ohne sich stark zu bücken, nicht wohl eintreten kann. Die gedielten Fußböden der untern Stuben laufen entweder mit der Erde zugleich, oder aber – und was meistenteils der Fall ist – unter denselben sind kleine, meistens feuchte und dunkle Keller angelegt, die eher einem dumpfen Grabe gleichen, und endlich die im engen Hofraume befindliche Miststätte dient – wie schon oben erwähnt – zum offenen und freien Abtritt, von welchem letztern, selbst in den Städten, nur wenige anzutreffen sind.
Das neue Buch kann zum Preis von 18,00 € im Archiv und im Buchhandel erworben werden.
Dietmar Pertz: Die Tomburg bei Rheinbach
In der renommierten Reihe „Rheinische Kunststätten“ des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz ist bereits 1973 eine 16-seitige Dokumentation zur Geschichte der Tomburg erschienen. Da dieses Heft seit langem vergriffen ist, wurde von vielen Seiten eine aktuelle Neubearbeitung des Themas gewünscht.
Nur aufgrund der großzügigen Unterstützung durch die Städte- und Gemeinden-Stiftung der Kreissparkasse Köln im Rhein-Sieg-Kreis und durch den Lions-Club Bonn-Tomburg kann nun ein inhaltlich und äußerlich völlig neu gestaltetes Kunststättenheft über die Tomburg vorgelegt werden. Mit dieser 24-seitigen, vollfarbig gedruckten Publikation steht sowohl Einheimischen als auch auswärtigen Besuchern eine aktuelle und kompakte Darstellung der Historie dieses Rheinbacher Wahrzeichens vor. Sie ist für 3,00 € im Stadtarchiv und im Buchhandel erhältlich.
Horst Mies: Anpassung oder Resistenz? Katholische Kirche und Städtisches Gymnasium in Rheinbach im Dritten Reich
Dieser dritte Band der Reihe „Geschichte in Rheinbach“ umfasst zwei Aufsätze von Dr. Horst Mies. Das Verhältnis von katholischer Kirche und Nationalsozialismus im Dritten Reich untersucht der erste Beitrag des Buches. Zwischen Anpassung und vorsichtigem Widerstand pendelt das Handeln kirchlicher Funktionsträger in Rheinbach. So wird u. a. versucht, katholisches Vereinsleben weitestgehend aufrecht zu halten. Doch vor allem beim Kampf um die Jugend muss sich die Kirche letztendlich geschlagen geben. Welche Rolle spielt dabei der Jungmännerverein Rheinbach unter Vikar Gerhard Milles, welche Pfarrer Jakob Bertram?
Das Städtische Gymnasium Rheinbach und das seit 1935 von den Pallottinern geführte Hermann-Josef-Kolleg stehen im Mittelpunkt des zweiten Aufsatzes. Wie sichert die Schule ihre äußere Existenz in der NS-Zeit? Wie zeigt sich der Wertewandel an den neuen Schulplänen? Lässt sich die Lehrerschaft von aggressiven Hitlerjungen unter Druck setzen?
Über die lokalgeschichtliche Bedeutung hinaus stellt das Buch für die überregionale Forschung eine exzellente Fallstudie zum Thema „Nationalsozialismus und katholische Kirche“ dar.
Das Buch kann zum Preis von 15,00 € im Archiv und im Buchhandel erworben werden.
Horst Mies u.a.: Kleinstadt in der Krise. Machtergreifung in Rheinbach 1932/33 und andere Beiträge
Auf über 180 Seiten finden sich hier vier Aufsätze, die ein breites Spektrum von Themen - von der Archäologie bis zur Stromversorgung - abdecken.
Aktuelle Forschungsergebnisse zur römischen Besiedlung unseres Raumes stellt Johann-Christoph Wulfmeier vor. Er berichtet über die vor zwei Jahren entdeckten römischen Gräber im Baugebiet Weilerfeld. Insgesamt 46 Brandgräber konnten bei dieser Grabung freigelegt werden. Diese Untersuchung, die übrigens auch einen aufschlußreichen Überblick über die verschiedenen römischen Bestattungsformen bietet, wird nicht nur die archäologisch Interessierten, sondern auch die zukünftigen Hausbesitzer im Wohngebiet Weilerfeld ansprechen.
Einen Einblick in die gesellschaftliche Strukturen Rheinbachs kurz nach dem Ende des Ersten Weltkrieges sowie die Darstellung wichtiger Ereignisse in der damaligen Kreisstadt gewähren uns Auszüge aus den Tagebüchern und Erinnerungen des Amtsrichters Matthias Rech. Mal amüsant, mal spannend berichtete Rech, der 1918 bis 1920 in Rheinbach wirkte, in seinen Aufzeichnungen über einen Gefangenenaufstand in der Strafanstalt, den Arbeitsalltag und das tägliche Miteinander der Menschen. Zusammengestellt hat diesen Artikel Stadtarchivar Dietmar Pertz.
Eine wichtige Ergänzung zum ersten Band der Reihe Geschichte in Rheinbach hat Dr. Horst Mies erarbeitet. Sein Beitrag Kleinstadt in der Krise zeichnet präzise und detailgetreu die Vorgänge um die Auflösung des Kreises Rheinbach und die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten auf. Deutlich wird hier das Gefühl der Ohnmacht, in der sich die politische Führungsschicht der Stadt befand, als die Verfügung zur Kreisauflösung aus Berlin eintraf. Trotzdem war es nicht leicht für die NSDAP, im katholisch geprägten Rheinbach Fuß zu fassen. Der Autor beschreibt aber auch, wie in der Stadt Rheinbach und in den Ortschaften - oft gegen den Widerstand von Ratsmitgliedern und Bürgern - die politische Führung durch Druck von oben ausgetauscht wurde.
Ein Wendepunkt in der Geschichte Rheinbachs und seiner Ortschaften war sicherlich die Elektrifizierung. Karl Schallus dokumentiert die hundertjährige Geschichte der Stromversorgung von der Errichtung des Elektrizitätswerkes Rheinbach 1897 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Auch die Ortschaften, die erst ab 1911 an das Stromnetz angeschlossen wurden, werden in diesem Aufsatz ausführlich berücksichtigt. Das Buch ist im CMZ-Verlag Rheinbach (ISBN 3-87062-071-4) erschienen und ist in allen Buchhandlungen sowie im Stadtarchiv, Polligsstr. 1 und im Glasmuseum, Himmeroder Wall 6, zum Preis von 15,00 € erhältlich.
Horst Mies: Sie waren Nachbarn - Zur Geschichte der Juden in Rheinbach im Dritten Reich
In diesem Buch greift der Autor Dr. Horst Mies ein in der jüngeren Vergangenheit häufig diskutiertes Thema auf und zeichnet durch die vorgestellten Ergebnisse seiner Nachforschungen ein eindrucksvolles Bild.
Vielen alteingesessenen Mitbürgern jedoch werden die Namen der hierin genannten Familien noch geläufig sein, aber vielleicht ist nicht allen der Ablauf des Verschwindens dieser Namen und Personen bekannt.
Eine kleine Leseprobe möge das Bild der damaligen Zeit beleuchten. Der Familie von Hermann Geisel gelang ebenfalls die Ausreise nach Holland und von dort aus wenige Tage vor Ausbruch des 2. Weltkrieges die Flucht nach England. Allerdings wird bei dieser Familie deutlich, mit welchen Schikanen die Ausreisegenehmigung aus Deutschland behaftet war:
Eines Tages verlud der alte Hermann Geisel in geradezu panischer Hektik Möbelstücke auf einen LKW, bei den Nachbarn erschien in der Dunkelheit die alte Frau Geisel und bat darum, ihre Familie doch mit dem PKW nach Bonn zur Bahn zu fahren, da dies die einzige Möglichkeit sei, der unvermutet bewilligten Ausreisegenehmigung noch nachkommen zu können. Die Nachbarn trafen die Geisels dann hinter dem Bahndamm am Gräbbach, wo diese blitzschnell ins Auto sprangen.
Dieses heimliche Einsteigen wurde jedoch beobachtet und (Bürgermeister) Wiertz gemeldet, der dafür am kommenden Tag den Autobesitzer auf das Bürgermeisteramt zitierte und wegen der verbotenen Kontakte zu Juden zur Rede stellte. Diesem Nachbarn, dem alten Herrn Mombeck, wurde bei Kriegsausbruch als erstem in Rheinbach sein Privatauto aus "kriegsnotwendigen Gründen" entzogen ...
Im Anhang liefert Peter Mohr unter dem Titel "Weggekommen! - aber: wer? wohin? Welches Schicksal?" eine mit Akribie erstellte Auflistung jüdischer Rheinbacher ab 1848.
CMZ-Verlag Rheinbach 2. Aufl. 2008, 110 Seiten, ISBN 3-87062-051-X, 10,00 €
Neue Pfade für Jugendliche: Grenzsteine aus Rheinbach und Umgebung
Peter Sieberg (geb. 15.5.1932, gest. 30.1.2004), Landwirt und ehemals Besitzer des Burghofes Flerzheim galt nicht nur als „Flerzheimer Urgestein” sondern auch als musikalisches Multi-Talent und als ein besonders an der Geschichte seiner Heimat interessierter Mann. Sicherlich wurde dieses Interesse auch dadurch verstärkt, dass er den geschichtsträchtigen Burghof Flerzheim zum Eigentum hatte. Neben vielen anderen historisch-interessanten Dingen trug er über Jahre eine für Rheinbach und die Region wertvolle Sammlung von Grenzsteinen zusammen. Diese Steine fand er, vielfach unbeachtet, in Gärten und Höfen von Nachbarn und Bekannten. Den geschichtlichen Wert dieser Steine erkennend, stellte er diese in angemessener und würdiger Form in senem Garten in Flerzheim auf. Die Sammlung, bestehend aus 12 Grenzsteinen hat ihren Platz im Innenhof der Kath. Grundschule Sankt Martin Rheinbach, Bachstrasse 19 gefunden.
Rheinbach 2006, ISBN 978-3-9806176-4-2, 2,00 €
Klaus Flink: Rheinbach unterm Krumstab
Wie lebten die Rheinbacher Bürger im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit? Antworten auf diese Frage liefert dem wissbegierigen Leser das Buch "Rheinbach unterm Krumstab - Vom Leben in einer kurkölnischen Kleinstadt". Prof. Klaus Flink gibt in seinem Buch eine systematische Übersicht über das Leben in der Stadt Rheinbach vom Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit.
Ausgehend von einer Analyse der Topographie von Stadt und Gemarkung werden die Themen Verfassung, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft ausführlich dargestellt. Brauchtum und Feste werden ebenso behandelt wie Markt und Handel, die Wasserversorgung, das Gerichtswesen oder die Stadtverwaltung. Dabei gelingt es ihm, interessante Einzelheiten in den angemessenen Gesamtzusammenhang zu bringen. Klaus Flink: Rheinbach unterm Krumstab, Vom Leben in einer kurkölnischen Kleinstadt (= Beiträge zur Geschichte der Stadt Rheinbach, Monographische Reihe, Bd. 2), Rheinbach 2005, ISBN-3-9806176-1-0.
Das Buch umfasst 376 Seiten (Klappbroschur, Querformat, zweispaltig), 86 Abbildungen inkl. einer Beilage und ist im Buchhandel, im Stadtarchiv und an der Kasse des Glasmuseums für 30,00 € erhältlich.
Birgit Formanski: Vom Klösterchen zum Krankenhaus, Zur Geschichte des Rheinbacher Krankenhauses
Die ‚Armen Dienstmägde Jesu Christi’ sind insgesamt fast 100 Jahre in Rheinbach gewesen. Über die ersten 80 Jahre ihrer Arbeit und die Entstehungsgeschichte des Krankenhauses haben die „Freunde des Archivs der Stadt Rheinbach“ nun eine 56-seitige Broschüre vorgelegt.
Die Autorin Birgit Formanski stellt in Ihrer Arbeit vor allem die Leistungen der Schwestern, den pflegerische Anteil und die Aktivitäten im erzieherischen Bereich, besonders heraus. Dem innerklösterlichen Leben ist sie genauso nachgegangen, wie den Beziehungen der Schwestern über die Klostermauern hinweg: zu Rat, Pfarrkirche und der Rheinbacher Bevölkerung. An einzelnen Beispielen wird dargelegt, welche Hindernisse sich beim Aufbau und Erhalt des hiesigen Krankenhauses ergaben und wie der Orden Probleme, die in den ersten Jahren und auch später auftraten, löste. Außerdem ging sie der Frage nach, ob die Entwicklung, die das Krankenhaus nahm, typisch nur für Rheinbach war.Die Publikation von Birgit Formanski mit dem Titel „Vom Klösterchen zum Krankenhaus. Zur Geschichte des Rheinbacher Krankenhauses 1866 –1946“ (ISBN 3 – 9806176-9-6) ist als Nr. 13 der Reihe „Beiträge zur Geschichte der Stadt Rheinbach – Kleine Reihe“ erschienen und ist im Buchhandel, an der Kasse des Glasmuseums und im Stadtarchiv in der Polligsstraße für 4 € erhältlich.
Siegfried Formanski: Ein Bahnhof für Rheinbach
Vor gut 125 Jahren, im Juni 1880, wurde die Eisenbahnstrecke Bonn – Rheinbach – Euskirchen für den Zugverkehr freigegeben. Aus diesem Anlass hat der Verein Freunde des Archivs der Stadt e. V. nun eine 52seitigen Broschüre herausgegeben, die einen Überblick über Planung, Bau und Betrieb der Eisenbahn im Bereich der Stadt Rheinbach. Dabei gelingt es dem Autor Siegfried Formanski, die Ereignisse vor Ort verständlich in den Rahmen der rheinischen Eisenbahngeschichte einzubetten. Intensives Quellenstudium in verschiedenen Archiven ermöglichte ihm eine detaillierte Darstellung der heute noch zugänglichen Fakten zum Bau der Strecke Bonn – Rheinbach – Euskirchen im Jahre 1880 und der Strecke Liblar – Rheinbach – Ringen zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Siegfried Formanski: Ein Bahnhof für Rheinbach. Eine Kreisstadt kämpft um den Anschluss an das Eisenbahnnetz (= Beiträge zur Geschichte der Stadt Rheinbach, Kleine Reihe Nr. 12), Rheinbach 2006, ISBN 3-9806176-8-8.
Die Broschüre ist zum Preis von 3 Euro im Buchhandel, an der Kasse des Glasmuseums und im Stadtarchiv erhältlich.
Dietmar Pertz: Keramik in der Stadt Rheinbach
Bereits seit 1860 wird in Rheinbach Keramik fabrikmäßig hergestellt. In diesem Jahr errichteten der damalige Bürgermeister Ignaz Neß und der Kaufmann Edmund Thomas im Bereich des heutigen Aldi-Marktes eine Tonwarenfabrik.In der Folgezeit entstanden weitere Töpfereien, die zumeist industriell ausgerichtet waren. Namen wie Ohrem, Schardt & Klein oder Fuss & Emons sind vielen Rheinbachern noch heute ein Begriff. Diese Firmen waren im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts bedeutende Arbeitgeber in der ansonsten von Beamten- und Landwirtschaft dominierten Stadt.
Nach einem Gesundschrumpfungsprozess entwickelte sich Rheinbach in den 50er Jahren zu einem der bedeutendsten deutschen Herstellungszentren künstlerischer Serienkeramik.Vorreiter war hier Rudolf Schardt, der die Zeichen der Zeit als erster erkannte und die Produktion der Ruscha-Keramik komplett auf die neu entwickelten Formen und Dekore umstellte. Aber auch die Firmen Marei (Jean Fuss und Sohn) sowie ES-Keramik (Emons und Söhne) nahmen moderne Zierkeramik in ihr Programm auf.
Zu diesem Thema ist nun eine 36seitige Broschüre erschienen, die einen Überblick über die Rheinbacher Keramikindustrie von ihren Anfängen bis heute bietet. Über 80 meist farbige Abbildungen illustrieren anschaulich die Entwicklung der hergestellten Objekte. Aber auch die wichtigsten Rheinbacher Unternehmer, Dekorentwerfer und Modelleure werden –oftmals mit Foto- vorgestellt. Darüber hinaus wird ein kleiner Auswahlkatalog zur Ausstellung „zeitnah und formschön – Keramik der 50er Jahre aus Rheinbach“ geboten. Die Broschüre ist für 5 € im Stadtarchiv Rheinbach, Polligsstr. 1, Glasmuseum Rheinbach, Himmeroder Wall 6 und im Buchhandel erhältlich.
Dietmar Pertz: Keramik in der Stadt Rheinbach (Beiträge zur Geschichte der Stadt Rheinbach, Kleine Reihe Nr. 11), Rheinbach 2005, ISBN 3-9806176-7-X.