Jubiläum der Ersterwähnung Rheinbachs - Ostern 1298
Zu Ostern vor 725 Jahren, konkret am 5. April 1298, formulierten und besiegelten der Erzbischof von Köln und der Abt von Prüm eine Urkunde, die für die Stadt Rheinbach von einzigartiger Bedeutung ist.
Bei dieser Urkunde handelt es sich um ein Übereinkommen zwischen dem Erzbischof von Köln und dem Abt und dem Konvent von Prüm, mit dem eine bereits rund 50 Jahre zuvor erfolgte Schenkung bekräftigt werden sollte. Im Jahre 1246/47 war diese sogenannte Hochstadensche Schenkung erfolgt. Damals wurden verschiedene Güter, darunter die Gemarkung Rheinbach, die bisher zur Abtei Prüm gehörten und von einem Vogt (Graf von Are-Hochstaden) verwaltet wurden, an den Erzbischof von Köln (Konrad von Hochstaden) übertragen. Diese Schenkung wurde 1298 mit zusätzlichen Erläuterungen versehen und noch einmal bestätigt.
In dieser Urkunde wurde unter anderem in Bezug auf Rheinbach festgehalten, dass Prüm dem Kölner Erzbischof und seiner Kirche das Schultheißenamt und die Gerichtshoheit inner- und außerhalb der Stadt Rheinbach überlässt.
In der Urkunde von 1298 finden wir den Erstbeleg für Rheinbach als Stadt. Während Theoderich, Ritter von Rheinbach, noch 1296 in einer Urkunde Rheinbach als „villa“ bezeichnet, was in diesem Fall mit Großweiler zu übersetzen ist, taucht in der oben beschriebenen Urkunde erstmals der Begriff oppidum (Stadt) auf. Konkret ist zu lesen: „in opidi Reymbach“
Mit diesem Erstbeleg hatte der Stadtwerdungsprozess anscheinend einen Punkt erreicht, an dem man Rheinbach von einem unbefestigten Dorf bereits klar unterscheiden konnte. Die folgenden Jahrzehnte liefern Beweise für den Ausbau zur Stadt. 1317 verlegt das Kloster Himmerod seinen Hof, der zunächst südöstlich der Stadt in Rheinbachweiler lag, in die Stadt. Urkunden aus der Zeit um 1340 belegen, dass nicht nur dieses Kloster, sondern auch das Kloster Heisterbach zum Schutz seines innerstädtischen Hofes Teile der insgesamt 1200 m langen Stadtmauer finanziert hatten. 1323 wird erstmals ein Markt erwähnt. Schon zwei Jahre früher ist ein Stadtsiegel überliefert. Es zeigt eine Lilie, abgeleitet vom Wappen der Ritter von Rheinbach, das zwei sich kreuzende Lilienstäbe abbildet. Weitere Informationen (PDF)

Neues Mitteilungsblatt der Archivfreunde erschienen
Im Fokus: Geschichte der Orgeln in St. Martin, Rheinbach und der Ipplendorfer Kirche
Nun ist es soweit: Die Freunde des Archivs der Stadt Rheinbach stellen ihr neues Mitteilungsblatt vor. Neben Berichten aus der Vereins- und Archivarbeit liegt der diesjährige Themenschwerpunkt liegt auf einem, in der regionalgeschichtlichen Literatur bisher eher stiefmütterlich behandelten Thema: Den Kirchenorgeln in St. Martin, Rheinbach und in der Ipplendorfer Kirche. Durch die Auswertung neuer Dokumente aus dem Stadtarchiv sowie den Pfarrarchiven Rheinbach und Ipplendorf/Wormersdorf konnten einige Lücken in der Orgelgeschichte der beiden Kirchen geschlossen werden. Für beide konnte Gotteshäuser konnte nun der Bau einer Orgel im 18. Jahrhundert nachgewiesen werden. In beiden Fällen hatte man Johann Odendahl, Orgelbaumeister aus Münstereifel, den Auftrag dazu erteilt.
Fachkundig stellt der Beitrag anhand wertvoller, im Stadtarchiv vorhandener Originalquellen die Orgeln, Orgelbauer und die teils renommierten Werkstätten vor, in denen diese wohl größten Rheinbacher Musikinstrumente entstanden sind und setzt sie in Bezug zu den Ereignissen der Rheinbacher Kirchen- und Stadtgeschichte, und allgemeiner, zur Orgelkultur der Zeit.
Das Mitteilungsblatt kann im Stadtarchiv für 3,50 € erworben werden, für die Mitglieder der Freunde des Archivs der Stadt Rheinbach ist es kostenlos.
Wer Interesse an einer Mitarbeit bei den Archivfreunden hat, kann Informationen und einen Mitgliedsantrag anfordern unter: Freunde des Archivs der Stadt Rheinbach, Polligsstraße 1, 53359 Rheinbach oder direkt unter diesem Link abrufen.